Der Inferius (Plural: Inferi) ist ein dunkles Wesen, das Lord Voldemort während seiner ersten Schreckensherrschaft als grausame Waffe nutzte. So verwundert es nicht, dass er ihre Dienste auch nach seiner Rückkehr wieder in Anspruch nimmt. So treffen auch Harry Potter und seine Freunde auf diese Bewohner der Unterwelt und müssen sich gegen sie erwehren. Was Inferi genau sind, wann Harry Potter auf sie trifft und wie er sie bezwingen möchte erfährst du im nachfolgenden Beitrag.

Aussehen und Allgemeine Beschreibung

Ein Inferius ist ein Wesen der Dunkelheit, der die meiste Zeit im Verborgenen lebt, da er Licht und Wärme meidet. Sein Name bedeutet sinngemäß „Bewohner der Unterwelt“, tatsächlich ist er ein durch Zauberei aus menschlichen Leichen erschaffener Dämon. Er ist nicht wie andere Geister transparent und substanzlos, sondern ist ein hageres, skelettähnliches Geschöpf, dessen Erscheinungsbild seltsam wachsähnlich wirkt.

So sieht ein Inferius im Videospiel Hogwarts Legacy aus
So sieht ein Inferius im Videospiel Hogwarts Legacy aus. Dort muss man gegen sie auch kämpfen.

In seinem Aussehen verfügt er über individuelle, menschliche Züge, die an die Person erinnern, aus dessen Leiche er erschaffen wurde. Inferi sind grundsätzlich abstoßend und angsteinflößend. Sie wirken blass und haben eine grünlich-graue Farbe, ihre Augen sind weit aufgerissen und scheinen, wie Harry Potter bei seiner Begegnung bemerkt, wie von Spinnenweben verschleiert.

Die Statur, das Antlitz und die Bewegungen eines Inferius erinnern stark an Zombies und andere Untote, ein entscheidender Unterschied ist allerdings, dass sie ausschließlich durch Zauberei derjenigen Person erschaffen werden können, die sie einst tötete. Obwohl sie lebendig erscheinen, sind Inferi leblose Geschöpfe, da kein Zauberspruch existiert, der Tote ins Leben zurückbringen könnte. Ihre Handlungen sind fremdgesteuert, gleichzeitig sind sie offenbar in der Lage zu sprechen.

Eigenschaften, Fähigkeiten und Charakter

Ein Inferius ist der willenlose Gehilfe seines Schöpfers und verfügt über keine eigenen Empfindungen, Gefühle und Gedanken. Er ähnelt einer Marionette, deren einziger Zweck es ist, die finsteren Befehle seines Herrn auszuführen. Der Einzige, von dem bekannt ist, dass er Inferi erschuf, ist Lord Voldemort, der die finsteren Geschöpfe bereits im ersten Zaubererkrieg als effektive Waffe einsetzte. Die Bemühungen von Gellert Grindelwald, der bereits Ende des 19. Jahrhunderts versucht hatte, Inferi herbeizuzaubern, sind dagegen offenbar fehlgeschlagen.

Da Inferi gefühllose Tote sind, spüren sie keinen Schmerz und sind gegen Verletzungen unempfindlich. Sie können deshalb mit normalen Waffen nicht bekämpft werden und auch die meisten Zaubersprüche bleiben bei den Geschöpfen der Unterwelt wirkungslos. Inferi besitzen angeblich übermenschliche Kräfte, es wird gemutmaßt, dass sie Menschen ohne größere Mühe überwältigen und töten können. Ihre genaue Stärke ist jedoch unbekannt, da sie nur äußerst selten in Erscheinung treten. Von ihrer Brutalität sind jedoch alle überzeugt, spätestens nachdem Serverius Snape seinen Schülern ein Bild zeigte, auf dem eine blutige Masse zu sehen ist, die offenbar von einer Person übrig blieb, die von Inferi ermordet wurde.

Schutz vor Inferi

Inferi sind Kreaturen, die Dunkelheit und Kälte benötigen. Sie scheuen Wärme und Licht, so dass der Aufenthalt in einer hellen Umgebung ein effektiver Schutz vor ihren Angriffen ist. In einer dunklen Umgebung ist ein Inferius jedoch nur schwer abzuwehren. Waffen können ihm, da er tot ist, nichts anhaben, aber auch viele sonst sehr mächtige Zaubersprüche sind wirkungslos. So zeigten sie sich gegenüber dem Cruciatus-Fluch, der mit Folter und Qualen gleichzusetzen ist, vollkommen immun, aber auch das unsichtbar zuschlagende Schwert, das durch den Zauberspruch Sectumsempra zum Einsatz kommt, versagte. Ein Inferius besitzt als totes Wesen kein Blut und kann somit auf diese Weise nicht verwundet oder getötet werden.

Die erfolgreiche Abwehr und Zerstörung von Inferi ist allerdings mit Zaubersprüchen, die auf dem Element Feuer basieren, möglich. Ein Feuerring rettete beispielsweise Harry Potter im Höhlensee vor den dunklen Dämonen, die ihn in die Tiefe ziehen wollten, ein Feuersturm ist sogar geeignet, um eine ganze Armee von Inferi zu vernichten.

Im Videospiel Hogwarts Legacy muss man auch gegen Inferi kämpfen und auch hier sind Feuerzauber, z.B. der Hogwarts Legacy Zauberspruch Incendio, die richtige Wahl, wie man im nachfolgenden Gameplay-Video sieht:

Begebenheiten mit Inferis

Inferi spielten das erste Mal im 1. Zaubererkrieg eine bedeutende Rolle. Dieser dauerte von 1970 bis 1981 und endete mit dem fehlgeschlagen Versuch von Lord Voldemort, den für ihn potenziell gefährlichen Harry Potter zu töten. In der Zeit des Krieges war Lord Voldemort dafür bekannt, über eine Armee von Inferi zu gebieten, die er aus den vielen Menschen, die er während seiner Schreckensherrschaft getötet hatte, rekrutierte. Er platzierte diese Armee in der Höhle am Meer, um so das dort verborgene Slytherin Medaillon bewachen zu lassen. Regulus Black wurde bei dem Versuch, den mit dem Amulett verbundenen Horkrux zu zerstören, 1979 von Inferi getötet.

Harry Potter und Albus Dumbledore hatten eine Begegnung mit der gleichen Inferi-Armee, als sie 1997 in die selbe Höhle eindrangen, um wie Black viele Jahre zuvor den Horkrux von Lord Voldemort zu zerstören. Ihnen wurde dabei wie Regulus der smaragdgrüne Zaubertrank beinahe zum Verhängnis, da Harry für den an großen Durst leidenden Dumbledore Wasser schöpfte und auf diese Weise die im See verborgenen Inferi herbeirief. Nur ein vom Professor für Verwandlung blitzschnell herbeigezauberter Feuerring konnte die Beiden vor den Angriffen der Inferi bewahren, die daraufhin in die Tiefen des Sees zurückkehrten.

Ein letztes Mal tauchten Inferi während der 427. Quidditsch-Weltmeisterschaft 2014 auf. Sie dienten dort der haitianischen Nationalmannschaft als Maskottchen und waren am chaotischen Verlauf der Eröffnungsfeier beteiligt. Nachdem die Maskottchen Norwegens und Fidschis aufeinander losgegangen waren, nutzten die zwergenähnlichen Curupiras Brasiliens die Gelegenheit, die Zuschauer anzugreifen, wobei das vergossene Blut die vampirähnlichen Sasabonsams Nigerias und die haitianischen Inferi ebenfalls veranlasste, durch das Stadion zu marodieren. Insgesamt erlitten 300 Zuschauer dadurch zum Teil schwere Verletzungen.

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